Lena Brunnhübner ist Junioren-Europameisterin Illmann in Winterberg nicht zu schlagen

Die frisch gebackenen Junioren-Europameisterinnen Charlotte Candrix und Lena Brunnhübner grüßen auch nach diesem Rennen vom obersten Podestplatz (obere Reihe 3 und 4 von links in den gelben Jacken)    Bild: Dietmar Rieker
Die frisch gebackenen Junioren-Europameisterinnen Charlotte Candrix und Lena Brunnhübner grüßen auch nach diesem Rennen vom obersten Podestplatz (obere Reihe 3 und 4 von links in den gelben Jacken) Bild: Dietmar Rieker

Nach den Rennen in Altenberg zog der Europacup-Tross weiter ins sauerländische Winterberg. Als „Race-in-Race“ wurden bei dieser Veranstaltung auch die Junioren- Europameister gekürt. Der seither so erfolgreiche deutsche Teilnehmerkreis wurde geringfügig geändert denn anstelle von Alexander Czudaj (BSC Sachsen Oberbärenburg) griff  Pilot Tobias Dostthaler (BC Bad Feilnbach) in das Renngeschehen ein.

Brunnhübner zwei Mal im Siegerschlitten

Einen super Europacup erlebte Lena Brunnhübner (Eintracht Frankfurt) bei den Rennen im nahe gelegenen Sauerland. Sie war nach ihrem erfolgreichen Debüt erneut mit Charlotte Candrix (BSC Winterberg) unterwegs. Beim ersten Rennen wurde witterungsbedingt nach Jury Entscheid nur ein Lauf ausgetragen und die beiden nutzten auf der Hausbahn der Pilotin  ihre Chance souverän. Der Start war etwas verhalten aber am Ende leuchtete die Laufbestzeit an der Anzeige auf. Dieser Sieg war gleichbedeutend mit dem Gewinn der Junioren- Europameisterschaft und natürlich war dieses Ergebnis Anlass zu ausgelassener Freude. Das deutsche Tandem Leona Klein/Sydney Hollering (beide BRC Thüringen) musste sich um 11/100 geschlagen mit Rang 2 zufriedengeben, lag aber deutlich vor den Schweizerinnen Debora Annen/Julie Maria Leuenberger. Die Startschnellsten Linda Weiszewski/Klaudia Adamek aus Polen konnten ihren kleinen Vorsprung nicht ins Ziel bringen und reihten sich auf dem 4. Platz ein. Hinter Giada Andreutti/Alessia Gatti aus Italien wurden Diana Filipszki (WSV Königssee) /Carolin Kupsch (BC Bad Feilnbach) sechste. Die beiden hatten mit einem schwächeren Start ihre Chance auf eine bessere Platzierung verhauen. Trösten können die Zwei sich damit, dass sie sich mit dieser Leistung U 23 Europa-Meisterinnen nennen dürfen.

Bei idealem Wetter ging der zweite Wettbewerb der Damen über die Bühne. Candrix/Brunnhübner hatte ihre gute Form mitgebracht und, obwohl der Start nicht ganz glückte, am Ende des ersten Laufes mit 1/100 Vorsprung Bestzeit erzielt. Dieses Bravourstück gelang ihnen auch im zweiten Durchgang, wobei sie ihren Vorsprung auf 18/100 ausbauen konnten. Als das Überraschungsdou in Winterberg entpuppten sich Weiszewski/Adamek. Auch in diesem Wettbewerb glänzten sie mit zweimaliger Startbestzeit und beendeten das Rennen hochverdient auf dem 2. Rang. Klein hatte umdisponiert, Lena Neunecker (SC Potsdam) als Anschieberin eingesetzt und mit zwei soliden Läufen reichte es für einen Podestplatz. Filipszki/Kupsch waren nach Lauf 1 auf dem 4. Platz gelandet, leisteten sich jedoch in der zweiten Fuhre kleine Schwächen und wurden von Andreutti/ Gatti auf den 5. Rang verdrängt.

Illmann wieder in Siegerspur

Maximilian Illmann (Eintracht Frankfurt) startete in Winterberg erneut  mit Lukas Koller (BC Bad Feilnbach) und zeigte wieder eine hervorragende Leistung. Obwohl sie im ersten Lauf nur die drittbeste Startzeit fabrizierten lagen die beiden am Ende mit der besten Laufzeit des Tages mit großem Vorsprung vorn. Auch die zweite Abfahrt gelang Illmann grundsolide und im Endresultat hatten sie bei ihrem Sieg einen deutlichen Vorsprung von 46/100 auf den Zweiten. Das war dieses Mal Laurin Zern (WSV Königssee), der damit nach zahlreichen vierten Plätzen endlich mal aufs Treppchen steigen durfte. Seine Startzeiten mit Rupert Schenk (SC Potsdam) verhießen eigentlich nichts Gutes, aber das fahrerische Können von Zern trug endlich Früchte. Eher umgekehrt war es bei Hans-Peter Hannighofer (BRC Thüringen) /Henrik Bosse (MSC Magdeburg), die nach starkem Start den ersten Lauf nur auf Rang 5 beendeten. Dann aber hauten sie im zweiten Lauf nochmals alles raus, Start- und Laufbestzeit und eine Verbesserung auf den 3. Platz. Leidtragende waren Dostthaler und David Steube (Köln) die[SO1]  trotz zwei ordentlichen Leistungen auf den 4. Platz  zurückfielen. Auch im Sauerland schafften es Martin Kranz/Tim Kesseler aus Liechtenstein nicht in die deutsche Phalanx einzubrechen und wurden Fünfte.

Illmann in beiden Vierer Rennen vorn

In nur einem Lauf wurde der erste von  zwei Vierer Wettbewerben im Winterberger Eiskanal ausgetragen. Schon mit der besten Startzeit setzte Illmann ein Ausrufezeichen und gab  die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab. Großen Anteil an diesem deutlichen Sieg hatten Lukas Koller, Henrik Proske (SC Potsdam) und Felix Dahms (MSC Magdeburg). Obwohl er sich in der seitherigen Saison schon gut geschlagen hatte war der zweite Platz von Martin Kranz mit seiner Crew aus Liechtenstein eine kleine Überraschung. So mussten sich auch Hannighofer, Henrik Bosse, David Steube und Erik Leypold (BRC Thüringen) haarscharf um 3/100 geschlagen mit dem 3. Rang zufriedengeben.   Mit weiteren 2/100 zurück  ebenso knapp war der Rückstand für  Zern der den 4. Platz in diesem Winter wohl gepachtet hat. Dieses Mal waren Tobias Maul, Theo Hempel (BRC Thüringen) und Rupert Schenk im Schlitten dabei. Als schönes Trostpflaster dürfen sich die Vier aber nun mit dem Titel eines  Junioren-Europameisters schmücken. Bei seinem ersten Vierer Rennen der Saison schaffte es Dostthaler  mit Till-Jonathan Natho (SC Potsdam), Julian Klein und Nick Kocevar (beide WSV Königssee) auf einen zufriedenstellenden 5. Platz.

Auch das zweite Vierer Rennen wurde zu einer sicheren Beute für Illmann. Er hatte bei seiner Besatzung Dahms zum ersten Mal durch Elias Goer (Wetzlar) ersetzt. Auch diese Kombination harmonierte sehr gut und rückte mit der besten Fahrt im ersten Lauf gleich an die Spitze.  Auch im zweiten Durchgang behielt Illmann die Nerven und fuhr das Quartett mit erneuter Laufbestzeit souverän zum Sieg. Gegenüber dem ersten Rennen deutlich verbessert zeigte sich Dostthaler der sich mit Lukas Frytz (BRC Ohlstadt) anstelle von  Natho vom dritten Rang auf den Platz hinter dem Sieger steigern konnte. Die Mannschaft um Hannighofer war unverändert geblieben und eroberte erneut den 3. Platz auf dem Treppchen. Auch in diesem Rennen erwies sich die Crew von Martin Kranz als ernstzunehmender Gegner  und verwies Zern mit seinen Mannen auf den 5. Rang.

Für Landestrainer Tim Restle ist die Europacup Saison bisher optimal gelaufen. Der hessische Verband hätte zwar gewusst, dass Brunnhübner und Illmann aufgrund ihrer Trainingsleistungen einiges auf dem Kasten haben. Aber dass es so perfekt t läuft konnte niemand erwarten und „wir hoffen, dass diese tolle Performance noch lange anhält“ meinte er.

Klaus-Dieter Neumann
Verantwortlich für diesen Inhalt: Hessischer Bob- und Schlittensportverband e.V.


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