Interessengemeinschaft Inselrhein IG kompromisslos, Vereinsgründung kommt
Das ist ein Ergebnis einer Versammlung der Interessengemeinschaft Inselrhein am Freitag (22.08.) im Clubrestaurant des Motor-Yacht-Club Bingen e.V., zu dem rund drei Dutzend Mitglieder der Interessengemeinschaft gekommen waren. Insgesamt, so Birgit Fluhrer, Initiatorin und Moderatorin der Interessengemeinschaft, hätten sich inzwischen mehr als 140 Verbände, Wassersport-Vereine, Kommunen und Anlieger als Mitglieder eingetragen.
Wenige Tage zuvor hatte die Befahrung der Ilmen und der Fulder Aue mit Vertretern der Bundesministerien, der Länder, Kommunen und Vereine stattgefunden. Dies war von der Interessengemeinschaft Inselrhein schon lange gefordert worden. Die Befahrung habe sehr deutlich gemacht, dass Wasservögel keineswegs von Booten gestört werden und Fluchtverhalten zeigten, sondern die herannahenden Boote einfach ignorierten. Fluhrer hofft, dass diese Beobachtung auch bei der Entscheidung über die künftige Nutzung in der Ilmen und Fulder Aue in vollem Umfang berücksichtigt werde. Bis zum 15. September sind nun Stellungnahmen für den Alternativvorschlag einzureichen.
Völlig einig waren sich die Anwesenden darin, den Ende Juli versandten Alternativvorschlag des Bundesverkehrsministeriums für die Nutzung der Ilmen und Fulder Aue entschieden abzulehnen. Er beruhe auf Gutachten, die wissenschaftlich fragwürdig seien und keinesfalls für das betreffende Gebiet gelten könnten. Zudem seien die im Alternativvorschlag aufgezeigten Lösungen nur für einen kleinen Teilbereich des Wassersports halbwegs praktikabel.
Die Situation der Nutzung von Ilmen und Fulderaue sei allerdings ein Präzedenzfall, merkte Jens Prüller an, Geschäftsbereichsleiter Sport und Umwelt im Landessportbund Hessen e.V.. Bislang habe sich der Naturschutz stets kompromisslos gegen Sportarten durchgesetzt, die in Naturschutzgebieten ausgeübt werden.
Grünes Licht gab es in der Versammlung für den Vorschlag, die Interessengemeinschaft Inselrhein in einen gemeinnützigen Verein zu transformieren. Bislang war das an der ehrenamtlichen Doppelbelastung eines zusätzlichen Vereins-Engagements gescheitert, da die meisten Mitglieder ja bereits wichtige ehrenamtliche Funktionen in ihren jeweiligen Vereinen bekleiden. Jetzt brach die Engagement-Blockade: Die Mindestanzahl für Gründungsmitglieder wurde deutlich überschritten. Und wie zur Belohnung sagte Christel Lenarz, Präsidentin des Hessischen Landesverbands Motorsport e.V., dem zu gründenden Verein eine Spende von tausend Euro zu.
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Bitte beachten Sie dazu auch die ausführlichen Berichte auf unserer Homepage:
Auen-Konflikt: „Ein Präzedenzfall!“
Boote, Vögel und ein Jet