Freiwasser-Aquajogging Event feiert Jubiläum
Walken, Joggen oder Rennen
Das „Laufen durch das Wasser“ wurde vor fast sechzig Jahren als Rehabilitationssportart entwickelt. Ein ehemaliger Leichtathlet wollte nach einer schweren Verletzung seinen Sport wieder aufnehmen und begann sein Aufbautraining mit ersten Laufübungen im Wasser. Da er nur Tiefwasser zur Verfügung hatte, hielt er sich zunächst mit beiden Händen am Beckenrand fest. Später nutzte er für den notwendigen Auftrieb eine Schwimmweste und erzielte mit Armen und Beinen den Vortrieb. Auf diese Weise entstanden verschiedene Lauftechniken, die die Muskulatur auf unterschiedliche Weise beanspruchten.
Mit steigender Zahl an Aktiven entwickelte ein Sportartikelhersteller den bis heute üblichen Aquabelt bzw. Aquagürtel für das Laufen im Tiefwasser. Mittlerweile laufen weltweit unzählige Menschen mit dieser Technik durchs Wasser.
Wer es gemächlicher mag und zudem Bodenkontakt sucht, entscheidet sich für Aquawalking. Wer im Tiefwasser trainiert, betreibt Aquajogging oder Aquarunning. Die gesetzlichen Krankenkassen erkennen das vom Sportverband entwickelte Master-Programm „Ausdauerorientiertes Aquajogging“ seit vielen Jahren als Präventionsangebot gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen an und übernehmen für ihre Versicherten einen Teil der Kursgebühren.
Zu Beginn der 2000er-Jahre hat der Hessische Schwimm-Verband das Outdoor-Aquarunning ins Leben gerufen, um ein gemeinsames Zusammenkommen der landesweit aktiven Vereinsgruppen zu ermöglichen. Seither können alle, die Woche für Woche im Schwimmbad ihre Runden absolvieren, einmal im Jahr in einem Naturgewässer gemeinsam mit Gleichgesinnten ihre Kondition testen. Bis zu 2000 Meter legen die Teilnehmenden am Aktionstag zurück: Manche erreichen bereits nach einer guten halben Stunde das Ziel, andere benötigen etwa eine Stunde. Wer weniger Kondition mitbringt, läuft auch kleinere Runden. Gemeinsam ist allen der zufriedene Gesichtsausdruck im Ziel – wenn sie ihren inneren Schweinehund überwunden und das Wasser mit einem Lächeln verlassen haben. Dann wissen auch die Mitarbeiter*innen des HSV, dass sich die Planungen gelohnt haben. Für 2026 ist der 21. Aquarun bereits in Vorbereitung.