Hessens Schützen glänzen in München Medaillenregen und Waffelduft
Natürlich stand auch in diesem Jahr das Edelmetall im Mittelpunkt. Das „Team Hessen“ sammelte stolze 100 Medaillen – zehn mehr als 2024. Mit 38 Gold-, 35 Silber- und 27 Bronzemedaillen behaupteten die hessischen Schützen souverän Rang zwei im Vergleich der 20 Landesverbände. An Gastgeber Bayern, dem größten DSB-Landesverband, war jedoch erneut kein Vorbeikommen: Mit 106 Gold-, 85 Silber- und 88 Bronzemedaillen setzten sich die Gastgeber klar an die Spitze.
Besondere Akzente setzten einzelne hessische Athletinnen und Athleten:
- Kris Großheim (TuS Schwanheim) avancierte mit acht Medaillen zum erfolgreichsten Hessen. Er dominierte die Disziplin „Laufende Scheibe“ und gewann alle vier Einzel- sowie vier Mannschaftswettbewerbe.
- Doreen Vennekamp, Olympiateilnehmerin, sicherte sich drei Einzel-Goldmedaillen (Luftpistole, Sportpistole, Standardpistole) sowie eine Mannschafts-Goldmedaille. Hinzu kam Silber mit dem Team. Besonders bemerkenswert: Ihren Titel mit der Standardpistole gewann sie bereits zum fünften Mal in Folge.
- Anabell Dörsam (SV Hassia Fürth) sorgte für einen großen Auftritt: Die 16-Jährige holte insgesamt fünf Medaillen, darunter Gold im KK-Dreistellungskampf über 50 Meter und im 30-Schuss-Wettbewerb. Dazu kamen ein Mannschaftstitel, eine Silber- und eine Bronzemedaille. Im Liegendschießen erreichte sie zudem Platz vier. Als beste Jugendliche im Dreistellungskampf erhielt sie den renommierten „Kehat-Schor-Gedächtnispreis“, der an die Opfer des Attentats während der Olympischen Spiele 1972 in München erinnert. Zur Preisverleihung waren Kehat Schors Tochter Michal Shahar sowie Michael Rohar, Präsident des israelischen Schießsportverbandes, angereist.
HSV-Präsidentin Tanja Frank zeigte sich hochzufrieden: „Die Medaillenbilanz macht deutlich, wie erfolgreich die Arbeit unserer Heim-, Honorar- und Landestrainer ist. Wir können auf diese Leistungen sehr stolz sein.“
Doch München bot weit mehr als sportliche Glanzleistungen. Im Hessenzelt – dem inoffiziellen Wohnzimmer der Meisterschaften – herrschte wie gewohnt Hochbetrieb. Legendär sind inzwischen die frischen Waffeln, die in diesem Jahr rund 5.200 Mal über die Theke gingen. 170 Kilo Mehl, 170 Liter Milch, 50 Kilo Zucker, 40 Kilo Butter, 12 Kilo Nüsse und 700 Eier verwandelten sich in köstliche Snacks, häufig verziert mit Logos aus Puderzucker. Favorit der Saison war die Schablone mit dem augenzwinkernden Schriftzug „egal“.
Ein besonderes Highlight setzte der erste „Para-Stammtisch“ am 27. August. Auf Initiative von DSB-Bundesreferentin Barbara Kathe kamen Para-Sportler, Kampfrichter, Vereinsvertreter, Händler und Hersteller im Hessenzelt zusammen, um sich auszutauschen und das Para-Sportschießen sichtbarer zu machen. Auch DSB-Vizepräsident Sport, Volker Kächele, war unter den Gästen.
Zum Abschluss zog HSV-Präsidentin Frank ein begeistertes Fazit: „Die Deutsche Meisterschaft im Sportschießen 2025 in München war ein echtes Highlight: Zehn Tage lang herrschte beste Stimmung, die Teilnehmer waren hochmotiviert, und die Zeit verging wie im Flug. Das Hessenzelt war der zentrale Treffpunkt, unsere eigene Siegerehrung fand großen Anklang – und viele Athleten gingen nicht nur mit Medaillen, sondern auch mit neuem Material und viel Vorfreude auf die DM 2026 nach Hause.“ Ihr Dank galt vor allem den unermüdlichen Helferinnen und Helfern, die dieses sportliche Großereignis zu einem harmonischen, erfolgreichen und unvergesslichen Erlebnis machten.