Hohe Anforderungen auf der Olympiabahn 2026 Saisonauftakt verlief durchwachsen

Adam Ammour (links) und Alexander Schaller sind mit ihrem Saison-Auftakt sehr zufrieden    Bild: Viesturs Lacis
Adam Ammour (links) und Alexander Schaller sind mit ihrem Saison-Auftakt sehr zufrieden Bild: Viesturs Lacis

Eh nicht als starke Starterin bekannt tat sich Kim Kalicki (TuS Eintracht Wiesbaden) bei der Saisonpremiere in Cortina d` Ampezzo sehr schwer, da sie verletzungsbedingt gehandicapt war. In Kenntnis dessen waren daher auch die Erwartungen von Bundestrainer René Spies nicht so hoch. Im ersten Lauf schlug sie sich dennoch super und hatte nur 24/100 Rückstand zur Spitze. Die zweite Abfahrt allerdings verlief so lala mit kleinen Fehlern und daher reichte es gerade noch zu einem Platz unter den top ten.

Die Nase ganz vorn nach zwei sehr guten Läufen, mit Bahnrekord im zweiten,  hatte Laura Nolte (BSC Winterberg) vor Kaysha Love (USA) und Breeana Walker (Australien), die sich ein Kopf-an-Kopf Rennen lieferten. Für Lisa Buckwitz  (BRC Thüringen) reichte es mit guten Starts und soliden Fahrten für den 5. Rang und damit war sie happy.

Platz 4 für Kim Kalicki/Leonie Fiebig

Deutlich besser verlief das Zweier-Rennen für Kalicki, obwohl es am Ende nicht ganz auf das Treppchen reichte. Nach dem ersten Lauf lag sie mit ihrer Anschieberin vom BSC Winterberg vielversprechend  auf dem 2. Platz wurde dann jedoch von zwei stark nachdrängenden amerikanischen Teams auf den 4. Rang zurückgeworfen. Bei akzeptablen Startzeiten hatten sich einige Fehlerchen in der Bahn eingeschlichen. Die beiden sind jedoch zuversichtlich, dass sie beim Start noch ordentlich zulegen können und ihnen der Eiskanal eigentlich liegt.

Ihre hervorragende Form bewies Nolte, die mit dem Sieg im Zweier das Wochenende in Italien krönte. Mit  Stammanschieberin Deborah Levi (SC Potsdam) legte sie bei zwei sehr sauberen Läufen und neuem Bahnrekord ordentlich vor und distanzierte ihre Konkurrentinnen deutlich. Mit Platz 2 und 3 bewiesen die US-Amerikanerinnen Kaysha Love/Azaria Hill und Kaillie Humphries Armbruster/Sylvia Hoffman dass sie bei Olympia ernst zu nehmende Gegnerinnen sein werden. Trotz zweimaliger Startbestzeit blieben Lisa Buckwitz/Neele Schuten (TV Gladbeck) unter ihren Möglichkeiten. Die beiden hatten einige Probleme mit der Bahn und mussten sich daher mit dem 7. Rang zufriedengeben

Adam Ammour komplettiert deutschen Dreifach-Erfolg

Beim ersten Weltcup-Wochenende zeigten die deutschen Zweier-Teams im Eugenio-Monti-Sliding-Center eine ganz hervorragende Leistung und belegten alle Plätze auf dem Podest. Mit im Bunde war in Cortina auch Adam Ammour (Eintracht Frankfurt) mit seinem Anschieber Alexander Schaller (BSC Bad Feilnbach). Als i-Tüpfelchen bei ihrer starken Leistung ist der Startrekord zu bewerten, den sie im ersten Lauf raushauten. Und auch in den Abfahrten zeigte Ammour sein Können und wurde dafür von Bundestrainer Spies ordentlich gelobt. Der dritte Platz war die gerechte Belohnung für die beiden, die sich mit ihrem Saisoneinstieg selbst auf die Schulter klopfen können.

Mit neuem Bahnrekord in der ersten Abfahrt setzten sich Johannes Lochner (BC Stuttgart Solitude)/Georg Fleischhauer (SC Potsdam) souverän an die Spitze und ließen sich von diesem Platz nicht mehr verdrängen. So hatten auch Francesco Friedrich (BSC Sachsen Oberbärenburg)/Alexander Schüller (SV Halle) mit 34/100 Rückstand schon deutlich das Nachsehen. Alle Teams nutzten den ersten Weltcup noch ein bisschen zum Materialtesten sodass das deutliche Hintertreffen der ausländischen Schlitten nicht überbewertet werden sollte.

Platz 5 für Ammour im Vierer

Die 3 Hessen Adam Ammour, Joshua Tasche (Eintracht Frankfurt) sowie Costa Laurenz (TuS Eintracht Wiesbaden) hatten ihren Vierer mit Benedict Hertel  (BRC Thüringen) komplettiert und konnten in der ersten Abfahrt mit den beiden führenden Teams trotz kleiner Schwächen am Start gut mithalten und lagen mit  24/100 Rückstand auf den Spitzenreiter Johannes Lochner auf der Lauer. Im zweiten Lauf allerdings patzte Ammour und fiel mit nur 4/100  Rückstand auf die drittplatzierten Südkoreaner von Jinsu Kim und das österreichische Team um Markus Treichl auf den 5. Platz im Endresultat zurück.  Dennoch ist Ammour zuversichtlich, dass mit den nächsten Rennen mehr Routine in seine Mannschaft kommt und die Tendenz nach oben führt.

Nach seinem Sieg im Zweierbob war Johannes Lochner auch im großen Schlitten nicht zu bezwingen. In beiden Läufen zauberte er mit Thorsten Margis (SV Halle), Jörn Wenzel (BSC Sachsen Oberbärenburg) und Georg Fleischhauer Laufbestzeiten in den Eiskanal. Trotz zweimaliger Startbestzeit hatten Francesco Friedrich, Matthias Sommer (BSC Winterberg), Alexander Schüller und Felix Straub (BSC Sachsen Oberbärenburg) keine echte Chance auf den Sieg und wurden Zweite.

HBSV Präsidentin Erica Fischbach ist mit dem Abschneiden der hessischen Athleten sehr zufrieden. Vor allem Ammour sei stark aufgetreten und  Tasche sowie Laurenz haben ihm nicht nachgestanden. Allerdings habe sich gezeigt, dass die Rennen im Weltcup keine Selbstläufer für die Deutschen seien und die ausländische Konkurrenz heftig nachdränge.

Klaus-Dieter Neumann
Verantwortlich für diesen Inhalt: Hessischer Bob- und Schlittensportverband e.V.


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