Hessischer Bewegungscheck Auftaktveranstaltung in Walldorf
Der „Hessische Bewegungscheck" ist ein Kooperationsprojekt des Hessischen Ministeriums des Inneren und für Sport (HmdIS), dem Hessischen Kultusministerium und der Goethe-Universität Frankfurt. Mit Unterstützung des Sportkreises Groß-Gerau soll dieser in möglichst vielen Grundschulen des Kreises umgesetzt werden. Beim Hessischen Bewegungscheck sollen Kinder der dritten Grundschulklassen sportartübergreifende Bewegungsabläufe in einer Stunde Sportunterricht absolvieren, die dabei von den eigens geschulten Testhelfer*innen unterstützt werden. Damit setzt der Sportkreis sein bisheriges Engagement fort, mit unterschiedlichen Projekten „Kinder in Bewegung“ zu bringen und damit den Trend des Bewegungsmangels im Allgemeinen und im Besonderen bei indern vorzubeugen. Aus diesem Grund wurde der Sportkreis Groß-Gerau auch zur Teilnahme vom HMdIS eingeladen und bildet einen von vier weiteren Pilot-Sportkreisen, die den 'Hessischen Bewegungscheck' in Grundschulen durchführen.
Projektleiterin im Sportkreis Groß-Gerau ist Monika Stöltzing-Kemmerer, die gemeinsam mit Patrizia Frank die Umsetzung begleitet. Patrizia Frank ist Bewegungskoordinatorin, hauptamtlich beim Landkreis Groß-Gerau im Förderprogramm 'Sportland Hessen bewegt' beschäftigt.
Der Bewegungscheck für Drittklässler besteht aus einem Parcours, mit zwölf zu bewältigenden Aufgaben, darunter Ballwurf- und Dribbelaufgaben, Balanceübungen sowie Laufund Kraftübungen. Die Aufgaben geben Aufschluss über motorische Basiskompetenzen und grundlegende konditionelle Fähigkeiten. Die Ergebnisse werden gesammelt, dokumentiert und anonymisiert zur Auswertung an das Institut für Sportwissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt übermittelt.
Über die Testergebnisse erhalten die teilnehmenden Grundschulen Informationen über die sportmotorische Entwicklung der Kinder. Dies ist eine Möglichkeit für Sportkreise, Schulen und Vereine, mit den Eltern über die Bedeutung von Bewegung, Spiel und Sport im Kindes‐ und Jugendalterins Gespräch zu kommen. Ziel ist es, den Kindern Spaß an Bewegung zu vermitteln, Bewegungsmangel zu bekämpfen und auf Sportangebote vor Ort aufmerksam zu machen. Gleichzeitig soll der Bewegungsmangel an hessischen Schulen behoben werden. Das HMdIS übernimmt die Gesamtkoordination und ist trägt gemeinsam mit dem Hessischen Kultusministerium die Kosten. Das Projekt wird vom Institut für Sportwissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt wissenschaftlich koordiniert und begleitet.
Die Grundschulen im Kreis Groß-Gerau entscheiden sich bewusst und freiwillig, am Bewegungscheck teilzunehmen. „Wir hoffen auf eine hohe Beteiligung der Grundschulen, um unsere Kinder zu motivieren, sich zu bewegen. Auf diese Weise können wir eine repräsentative und aussagekräftige Auswertung abbilden und wissen, wo unsere Kinder bewegungstechnisch stehen“, so der Vorsitzende des Sportkreises Groß-Gerau, Dr. Eckardt Stein.
Im Rahmen eines Schulungstages konnten die Testhelfer*innen in ihre künftigen Aufgaben hineinschnuppern und einen ersten Testlauf absolvieren. Dabei wurden alle Stationen Hessischer Bewegungscheck im Landkreis Groß-Gerau und Übungen im Praxistest noch einmal durchgespielt, damit eine einheitliche wissenschaftliche Datenerfassung gewährleistet ist und die Testhelfer*innen sicher in den Grundschulen agieren. Die Testhelfer*innen aus dem Landkreis kommen aus allen Bereichen des Sports. Jasmin Czogalla von der Frankfurter Goethe-Universität leitete die Teilnehmenden an und unterstützte bei Bedarf.
Die Auftaktveranstaltung zum Hessischen Bewegungscheck im Kreis Groß-Gerau fand am 6. November in der Walldorfer Wilhelm-Arnoul-Schule statt. Eigens zu dieser Veranstaltung war Staatssekretär Stefan Sauer aus dem HMdIS gekommen, der in seiner Ansprache die Bedeutung einer gezielten Bewegungsförderung im Kindesalter herausstellte „Bewegung wirkt sich positiv auf die körperliche und geistige Entwicklung sowie schulische Leistungsfähigkeit von Kindern aus. Mit dem Hessischen Bewegungscheck setzen wir ab jetzt auch in den Grundschulen im Kreis Groß-Gerau bereits im Kindesalter gezielt Anreize für mehr Sport und fördern Bewegung. Hier absolvieren die Kinder einen Sportparcours, auf dessen Grundlage individuelle Empfehlungen für mehr Bewegung gemacht werden. Dies wird ergänzt mit Informationen zu einem passenden Sportangebot vor Ort. So werden Kinder zielgerichtet zu mehr Bewegung animiert und die Angebote der örtlichen Sportvereine bekannt gemacht.“, sagte Staatssekretär Stefan Sauer. Die Hessische Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen jeden Alters mit dem Landesprogramm „SPORTLAND HESSEN bewegt“ zu mehr Bewegung zu animieren und diese über alle Lebensphasen gezielt zu fördern. Dazu solle das Bewusstsein für den Nutzen von Bewegungsförderung geschärft werden, die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Anbieter verbessert und bestehende Angebote besser vernetzt werden. Zudem gelte es, die Angebotsstrukturen über alle Lebensphasen hinweg bis ins hohe Alter auszubauen.
Auch Sportkreisvorsitzender Dr. Eckardt Stein betonte, dass Nachhaltigkeit und Kooperationen mit Vereinen zur Verbesserung der sportmotorischen Fähigkeiten der Schüler Priorität haben. Der Sportkreis Groß-Gerau verspricht sich vom Hessischen Bewegungscheck, Eltern auf Defizite in der Sportmotorik Ihrer Kinder aufmerksam zu machen und diese durch aktives Training in Sportvereinen beheben zu können.