Sportkreistag Uwe Steuber führt verjüngten Vorstand

Uwe Steuber war zufrieden. Der Sportkreistag hatten ihn als Vorsitzender des Sportkreises  Waldeck-Frankenberg einstimmig wiedergewählt. Doch das war es nicht allein.

In die kommenden drei Jahre geht die Dachorganisation des Sports Waldeck-Frankenberg nicht nur mit einem kompletten Vorstand, dieser wurde auch deutlich verjüngt. „Ich bin begeistert“, sagte Steuber, bevor er die Vertreter der Vereine und der Fachverbände zum kleinen Imbiss ins Foyer der Korbacher Stadthalle bat.

Der Sportkreistag verlief ohne große Probleme, er spiegelte die gute Stimmung in der Waldeck-Frankenberger Sportfamilie wider. Gut zwei Stunden dauerte die Veranstaltung, inklusive zweier Vorträge zu den Themen „Sport im Ganztag“ und zum Projekt „Sport im ländlichen Raum“. Die Wahlen gingen flott über die Bühne, alle Mitglieder des Vorstandes wurden einstimmig gewählt.

Dabei gibt es im geschäftsführenden Vorstand neue Gesichter auf den „Stellvertreterposten“. Diese bekleiden in den kommenden drei Jahren Burkhard Specht vom TSV Battenberg und Kerstin Mühlhausen, die auch Sportabzeichenbeauftragte ist. Um die Kasse kümmert sich neu Marius Hamel.

Nicht mehr im engeren Vorstand sind Gerhard Gottmann und Bernhard Seitz. Während Gottmann noch dem erweiterten Vorstand als Archivbeauftragter angehört, zieht sich Seitz komplett aus der Sportkreis-Arbeit zurück. Der Bottendorfer war von 2006 bis 2012 Vorsitzender des ehemaligen Sportkreises Frankenberg und seit dem Zusammenschluss mit dem Kreis Waldeck Steubers Stellvertreter.

Als „großartig“ bezeichnete Katja Köhler-Nachtnebel die Arbeit des 73-Jährigen. Und die Vizepräsidentin des Landessportbundes hatte auch das passende Abschiedsgeschenk dabei: die silberne Ehrennadel des LSBH. Uwe Steuber ernannte Seitz anschließend zum Ehrenmitglied des Sportkreises.

Der Geehrte geht zufrieden in seinen sportlichen Ruhestand. „Mir hat die Arbeit immer Spaß gemacht, gerade die Kontakte zu Vereinen und zur Politik.“ Und er fügte hinzu: „Aber man muss aufhören, bevor man irgendwann gesagt bekommt, aufhören zu müssen.“

Auch drei weitere Sportkreis-Vertreter wurden für ihre Arbeit ausgezeichnet. Theo Schätte und Gerhard Menkel bekamen eine Ehrenurkunde überreicht. Der Schreufaer Schätte kümmert sich seit Jahren um die Themen Schulsport und Integration von Flüchtlingen, auch das Projekt „Straßenfußball für Toleranz“ sorgte hessenweit für Aufsehen. Sportjournalist Gerhard Menkel aus Landau ist seit 1997 für die Pressearbeit des Sportkreises zuständig. Die bronzene Ehrennadel bekam Christoph Neugebauer vom VfL Bad Arolsen überreicht, der sich seit 2013 um das Themenfeld Inklusion gekümmert hat. Jan-Martin Speer (LG Diemelsee) und Gerhard Schmitt (Budokan Frankenberg) bekamen ebenfalls Ehrenurkunden, waren aber persönlich nicht anwesend.

Zu Beginn des Sportkreistags hatte Uwe Steuber eine ganze Reihe von Ehrengästen begrüßt, darunter Katja Köhler-Nachtnebel. Die Vizepräsidentin des Landessportbundes Hessen (lsbh) wandte sich am Ende ihres Grußworts direkt zur CDU-Landtagsabgeordneten Claudia Ravensburg.  „Wir werden klingeln, klopfen und Briefe schreiben“, sagte sie.

Sorgen bereitet dem Präsidiumsmitglied die Kürzung des Sportetats im Landeshaushalt, um 14 Prozent sank der Ansatz für das Haushaltsjahr 2025, obwohl sich die Regierungsparteien eigentlich auf den „sportfreundlichsten Koalitionsvertrag, den es je gab“ geeinigt hätten. „Hier zu sparen ist kurzsichtig“, unterstrich Köhler-Nachtnebel und forderte mit Nachdruck ein, dass auch der organisierte Sport vom angekündigten Sondervermögen des Bundes profitieren solle.

Verdient habe das die Sportfamilie. Die zahlreichen Krisen der vergangenen Jahre hätten die Vereine mit vielen kreativen Ideen gemeistert. „Wir haben da gezeigt, was der Sport alles kann.“ Der Sport sei weiter ein Erfolgsmodell. „Er ist wichtig und wird gebraucht.“

Sportkreis-Chef Steuber lobte die Bürgermeister der Landkreis-Kommunen dagegen für eine stabile Finanzierung des Sports in ihrem Zuständigkeitsbereich. „Ihnen gilt mein Dank, dass ausnahmslos keine Sportetats gekürzt wurden“, hob Steuber hervor. Stellvertretend betonte Korbachs Bürgermeister Stefan Kieweg die wichtige Arbeit der Sportvereine. „Sport ist wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“

Ähnlich sah es der Erste Kreisbeigeordnete Karl-Friedrich Frese, der von „Rissen und Dellen“ im demokratischen System und einem gesellschaftlichen Wandel im rasanten Tempo sprach. Sportvereine seien die Wurzeln der Demokratie, stünden in der Mitte der Zivilgesellschaft und würden gerade jetzt gebraucht. Die Vereine würden den Menschen Halt geben, darum würden sich „so viele Ehrenamtler wie noch nie“ kümmern. Frese kündigte zwar „finanziell magere Jahre“ an, versprach den Vertretern der Vereine und des Sportkreises aber: „Wir sparen nicht am Budget für die Vereine und den Schulsport.“

Insgesamt waren 71 der 306 Waldeck-Frankenberger Sportvereine beim Sportkreistag in der Korbacher Stadthalle anwesend. Eine Zahl, mit der Steuber ebenfalls zufrieden war, lag sie doch deutlich höher als bei der letzten Versammlung unter Corona-Bedingungen 2021, als 55 Vereine vertreten waren.

Thorsten Spohr, Gerhard Menkel
Verantwortlich für diesen Inhalt: Sportkreis Waldeck-Frankenberg

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