Fußballfans im Blick von Stasi und Volkspolizei Im Objektiv der Staatsmacht



Mit verdeckten Methoden – getarnt als Sportreporter, oder mit einer Kamera im Knopfloch – ermittelte der Staatssicherheitsdienst in- und außerhalb der Stadien und hielt „verdächtige“ Fußballanhänger fotografisch fest. Der Klick des Auslösers war häufig der Beginn von politischer Repression und Strafverfolgung.
Auch der Alltag in den Westen geflüchteter Fußballer, so genannter „Sportverräter“, wurde minutiös dokumentiert. Die Open-Air-Ausstellung blickt durch die Linsen der Staatsmacht und rekonstruiert die Welt der Fans ebenso wie die Überwachungsmaschinerie des SED-Staates. Die Ausstellung blickt auch in die Fußballstadien des Westens. Zuschauer trugen gesellschaftliche Probleme und politischen Protest ebenso immer wieder in die Stadionkurven. Fangewalt und Rechtsradikalismus wurden in der Bundesrepublik sowohl durch Polizei und Verfassungsschutz beobachtet.
Die Sonderausstellung auf Point Alpha zwischen Rasdorf und Geisa präsentiert in großer Zahl Infos und Fotoaufnahmen, die den Lebensalltag der Fans, ihre Sehnsüchte, Frustration und Rebellion ebenso illustrieren wie die Paranoia der Überwacher. Die Schau läuft bis zum 8. September und kann zu den regulären Öffnungszeiten der Gedenkstätte Point Alpha, täglich von 10 bis 18 Uhr, besichtigt werden. www.pointalpha.com