Sportkreistag in Kriftel Hans Böhl im Amt bestätigt
Die Halle war gut gefüllt, als TuS Kriftel-Sportlerinnen der Rhythmischen Sportgymnastik die Bühne eroberten. Sie beeindruckten die Zuschauenden mit ihrer Choreographie, in der ihre große Beweglichkeit und die Vielfalt ihrer Bewegungen ein sehr hohes Leistungsniveau zeigten. Die Delegierten der Sportvereine und Ehrengäste klatschten im Takt der Musik mit und ihr anschließender Applaus sorgten für eine sehr gute Einstimmung auf die Tagesordnung.
In seiner Eröffnungsrede ging der Sportkreisvorsitzende Hans Böhl auf die zurückliegenden Zeiten der Corona-Krise ein. Er führte nochmals vor Augen, mit welchen vielfältigen Aktionen die Sportvereine auch in dieser Zeit aktiv für ihre Mitglieder und die Gesundheit der Menschen gewirkt haben. Sport im Freien oder online haben sich entsprechend entwickelt. Besondere Freude bereite es zu sehen, dass sowohl bei der Anzahl der Vereine im Sportkreis Main-Taunus als auch bei den Mitgliedern wieder Steigerungen zu verzeichnen sind. „Somit,“ so vermeldete Böhl, „ist ein Drittel der Bevölkerung im Main-Taunus-Kreis Mitglied in einem Sportverein.“
Michael Cyriax, der als Landrat dem Sportkreisvorstand auch für die sehr gute Zusammenarbeit bei der Planung der Vereinsbelegung für das neue Kreishallenbad dankte, erläuterte den Fortgang der Bauarbeiten. Nach der Bewältigung der unterschiedlichsten Probleme, die beim Bauen aufgetaucht waren, hoffe er auf die Fertigstellung bis Ende 2025. Er freue sich, dass es schon bald für Vereine und Schulen um die Schwimmausbildung und das Training wieder besser bestellt sein werde. Außer dem Kreishallenbad in Kriftel werde auch noch das Hallenbad in Eschborn deutlich erweitert werden. „Aber es geht ja nicht nur um das Schwimmen“, so der Landrat. „Allen Sportvereinen im Main-Taunus-Kreis und den hier Anwesenden danke ich ausdrücklich für ihr Engagement. Ihre Arbeit bereichert das Leben im Main-Taunus-Kreis“.
Die lsb h-Präsidentin Juliane Kuhlmann betonte in ihrer Rede den Wert der Sportvereine für die Gesellschaft. Sie motivierte die Anwesenden, sich einen Ort vorzustellen, an dem sich die verschiedensten Menschen treffen und Zusammenhalt erfahren. Sie verknüpfte das entstehende Bild mit dem Leben in den Sportvereinen. Sie gäben den Menschen Halt, sorgten für Gemeinschaft, Teilhabe, Gesundheit und Wertevermittlung. Hier schlug sie dann den Bogen zur Schnürsenkel-Kampagne gegen Antisemitismus in Sport- und Bildungsstätten. Sie lenkte die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf den orange-farbenen Schnürsenkel, den alle zuvor auf den Stühlen gefunden hatten. Er ist mit der Aufschrift „In den Farben getrennt. In der Haltung vereint. Gemeinsam gegen Antisemitismus.“ in acht Sprachen bedruckt. Die Präsidentin hatte extra ihre Sportschuhe angezogen, um sportlich am Rednerpult zu demonstrieren, wie auffällig das leuchtende Schuhband wirkt. „Machen Sie mit bei der Aktion und kommen Sie ins Gespräch über gemeinsames Sporttreiben ohne Diskriminierung.“
Eine weitere Forderung schickte die lsb h-Präsidentin in Richtung Politik. „Ohne Moos nichts los“ gelte auch für die Sportvereine. Deshalb sei die bedarfsgerechte Förderung des Sports weiterhin nötig. In die Infrastruktur des Sports müsse auch weiter investiert und nicht gespart werden. Im gleichen Atemzug dankte sie den Städten und Gemeinden für die besondere Förderung der Vereine im Zusammenhang mit den extrem gestiegenen Energiepreisen. Auch ging sie auf die Leistungen der Sportvereine für die Integration ein. Abschließend forderte sie dazu auf: „Integration muss man leben mit Mut, Klarheit und Bekenntnis. „Dies ist kein Sprint, vielleicht ein Marathon, aber gemeinsam kann es gelingen.“
Pasquale Fiore war es eine große Freude und Ehre, die Sportfamilie und die Ehrengäste im Namen des Krifteler Bürgermeisters Christian Seitz und des Ersten Beigeordneten Martin Mohr zu begrüßen. Der Sportkreis Main-Taunus, so lobte er, leiste seit vielen Jahren eine hervorragende Arbeit für die Entwicklung des Sports in unserer Region. Er dankte ebenfalls allen, die Woche für Woche auf dem Sportplatz, in der Halle, im Vereinsheim oder am Rand des Spielfeldes stehen – sei es als Trainerin, Betreuer, Jugendwartin, Kassenwart, Platzwart oder Vorstand. Er rief den Anwesenden zu: „Ihr Engagement ist nicht selbstverständlich – aber absolut unbezahlbar“.
Nachhaltigkeit im Sport
Geschäftsbereichsleiter Sportinfrastruktur Jens Prüller vom Landessportbund Hessen ging in seinem Impulsvortrag „Vom Trikot bis zum Vereinsheim: Nachhaltigkeit im Sport“ auf die Möglichkeiten der Sportvereine ein, zum Umweltschutz beizutragen. Er gab einen historischen Überblick über die Fortschritte bei den Nachhaltigkeitsthemen. Eine Herkulesaufgabe sei der Wechsel in den Sportstätten von Öl und Gas hin zu nachhaltigen Energieformen zu wechseln. Er betonte, dass die Sportvereine Kontakt zu ihm aufnehmen können, um kompetente Fachberatung ohne Verkaufsabsichten zu allen Sportstättenfragen aufnehmen könnten.
Ehrungen
Juliane Kuhlmann und Hans Böhl ehrten Klaus Plösser (TSG Neuenhain), Christian Peter (TV Diedenbergen), Michael Schwerdtfeger und Dr. Peter Sanders (beide TV Hofheim) für ihre engagierte Vorstandsarbeit.
Wahlen
Die Leitung der Neuwahlen übernahmen Landrat Michael Cyriax, Juliane Kuhlmann und Hanns-Joachim Geiger. Zur Wiederwahl stellten sich und gewählt wurden Hans Böhl (Sportkreisvorsitzender), Richard Grützner (Stellvertretender Vorsitzender, Vereinsmanagement), Vinzent Weber (Stellvertretender Vorsitzender, Sportkreisjugendwart ), Gabriele Scholze-Kurz (Finanzen, Umwelt und Sportstätten) und Kerstin Brestel (Vorschule, Schule, Hochschule). Neu im Vorstand sind Henry Opitz, TuS Kriftel (Sportabzeichen), Tanja Klemm, Eintracht Hattersheim (Inklusion) und Marion Polydore, Erster Sodener Schwimmclub (Öffentlichkeitsarbeit). Die Fachbereiche Gesundheit und Bewegung, Bildung und Personalentwickelung und Integration konnten nicht besetzt werden.
Verabschiedungen
Hans Böhl dankte Claudia Michels sowie dem Ehepaar Ursula Groth und Stefan Natterer für ihre engagierte und vertrauensvolle Arbeit im Vorstand des Sportkreises Main-Taunus. Das Ehepaar hatten sich entschieden, seinen Lebensmittelpunkt nach Norddeutschland zu verlegten, und Claudia Michels wird sich nach 16 Jahren anderen Aufgaben widmen. Hans Böhl erinnere sich gerne an die Zusammenarbeit mit ihnen im Vorstand. Gemeinsam prägten und begleiteten sie die sportlichen Aktionen für die Menschen im Main-Taunus-Kreis. Claudia Michels führte den Wegweiser für Gesundheitssport ein, der mittlerweile in einer Auflage von 6.000 Exemplaren veröffentlicht wird. Stefan Natterer war die Ansprechperson im Vorstand für die Aktionen zum Sportabzeichen und deren Verleihung. Ursula Groth sorgte für die Öffentlichkeitsarbeit des Sportkreises Main-Taunus, die sich in Art und Umfang in den letzten Jahren durch die Digitalisierung deutlich gewandelt hat.