Erfolgreicher Austausch beim 2. Schwimmgipfel Ausbildung des DLRG Abzeichens in Kitas

Korbach – Beim zweiten Schwimmgipfel des Land- und Sportkreises Waldeck-Frankenberg stand am vergangenen Wochenende der Austausch von Fachkräften der Schwimmbranche sowie politischer Vertreter im Mittelpunkt. Knapp 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen im Korbacher Kreishaus zusammen, um über Fortschritte und neue Ansätze im Bereich der Schwimmförderung zu beraten.
Landrat Jürgen van der Horst betonte in seiner Ansprache die enorme Bedeutung des Netzwerks, um gemeinsam Lösungen für die zunehmenden Herausforderungen zu entwickeln: Immer weniger Kinder lernen sicher schwimmen, während gleichzeitig die Zahl der Badeunfälle in der Region steigt. Besonders alarmierend sei der Mangel an Rettungsschwimmern. Der Landrat appellierte an alle Beteiligten, sich weiterhin engagiert für die Schwimmfähigkeit der Bevölkerung einzusetzen.
DLRG-Abzeichen für Erzieherinnen: Ein wichtiger Schritt zur Wassergewöhnung im Kita-Alltag
Ein besonderes Highlight des Schwimmgipfels war die Auszeichnung von sechs Erzieherinnen aus drei Korbacher Kindertagesstätten. Svetlana Freund, Elena Raisch, Jennifer Müller, Janina Pooch, Theresa Meier und Anja Klaus legten erfolgreich das DLRG-Abzeichen in Bronze ab. Die Ausbildung, durchgeführt von Jörg Schröder (DLRG) und begleitend dabei, Marius Hamel (Bewegungskoordinator), vermittelte den Erzieherinnen sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Fähigkeiten im Umgang mit Kindern im Wasser.
Schwimmkompetenz sei, so Schröder, ein zentraler Bestandteil der kindlichen Entwicklung und ein entscheidender Beitrag zur Sicherheit im Alltag. Besonders im Kita-Alltag könnten so spielerisch Wassergewöhnung und Sicherheitsbewusstsein frühzeitig gefördert werden.
Das Projekt stellt damit einen innovativen Ansatz dar, um langfristig mehr Kinder ans sichere Schwimmen heranzuführen. Es soll zukünftig weiter ausgebaut und auf weitere Kindertagesstätten im Landkreis ausgeweitet werden.
Nachhaltige Maßnahmen für die Zukunft
Matthias Schäfer, Leiter des Fachdienstes Sport und Jugend, hob in seinem Jahresrückblick die große Bedeutung der landkreisweiten Schwimmförderung hervor. Fortschritte und Erfolge wurden dokumentiert und dienen als Basis für zukünftige Initiativen. Ein Beispiel: Durch eine Förderung von 10.000 Euro konnte zusätzliches Personal für Schulschwimmprojekte finanziert werden.
Dennoch machten Schäfer und Hamel klar: Einzelne Projekte reichen nicht aus, um die strukturellen Defizite zu beheben. Langfristige Lösungen seien nur durch ein umfassendes Maßnahmenpaket möglich. Dazu zählen:
- Flächendeckende Wassergewöhnungs- und Schwimmkurse für Kinder ab fünf Jahren
- Ausbau von Qualifizierungsprogrammen für Erzieherinnen und Erzieher
- Förderung der Ausbildung neuer Übungsleiterinnen und Übungsleiter
- Unterstützung der Schwimmvereine bei der Nachwuchsarbeit
- Vernetzung von Schulen, Kitas, Vereinen und Kommunen
Geplant ist auch wieder ein groß angelegter Schwimmkurs-Sommer 2025, bei dem Kinder zwischen fünf und 13 Jahren in verschiedenen Bädern im Landkreis schwimmen lernen sollen.
Schwimmen lernen als Gemeinschaftsaufgabe
Alle Teilnehmenden des Gipfels waren sich einig: Die Herausforderungen können nur gemeinsam bewältigt werden. Es gehe nicht nur darum, mehr Kinder sicher schwimmen zu lehren, sondern auch das Bewusstsein für die Bedeutung von Schwimmfähigkeit im Alltag zu stärken – sowohl in den Familien als auch in der Gesellschaft.
Durch Projekte wie das DLRG-Abzeichen für Erzieherinnen wird nicht nur ein wichtiger Grundstein für mehr Sicherheit gelegt, sondern auch ein aktiver Beitrag zur Verbesserung der Bewegungsförderung und Gesundheitsprävention bei Kindern geleistet.