Kim Kalicki im Zweierbob Vize-Europameisterin Race in Race Veranstaltung in Norwegen

Auch ohne Medaille sind Adam und Issam Ammour gut gelaunt und zufrieden    Bild: Viesturs Lacis
Auch ohne Medaille sind Adam und Issam Ammour gut gelaunt und zufrieden Bild: Viesturs Lacis

Nach dem Europacup machten auch die Weltcupteilnehmer Station im norwegischen Lillehammer. Neben Weltcup-Punkten wurden auch Europameisterschaftstitel vergeben. Die hessischen Teilnehmer waren mit einigen Ambitionen angereist, hatten doch die Brüder Adam und Issam Ammour den Titel im Zweierbob zu verteidigen  und Kim Kalicki wollte erstmals in dieser Olympiabahn ihr Können beweisen.

  

Kalicki fehlt etwas der Speed

Wie immer kämpften zuerst die Monobob-Fahrerinnen um Sieg und Platz. Die deutschen Frauen taten sich dieses Mal sehr schwer und mussten sich der aufstrebenden Konkurrenz erwehren. Beim Finale der beiden Läufe lieferten sich Breeana Walker (Australien) und Kaysha Love (USA) ein totes Rennen und feierten gemeinsam mit einem ausgelassenen Freudentänzchen ihren geteilten ersten Platz. Trotz ihrer Führung bei Halbzeit reichte es für Laura Nolte (BSC Winterberg) am Schluss „nur“ für den dritten Rang, der aber auch gleichbedeutend war mit dem Gewinn des Europameistertitels. Lisa Buckwitz (BRC Thüringen) durfte sich über die Bronze-Medaille bei der Europameisterschaft freuen, die sie sich mit dem 5. Rang im Gesamtklassement des Weltcuprennens sicherte. Zwischen die beiden schob sich die Schweizerin Melanie Hasler als Vize-Meisterin.

Nicht so recht in Szene setzen konnte sich Kalicki (TuS Eintracht Wiesbaden). Schon die erste Fuhre ging ziemlich in die Hose und so reichte es am Ende mit dem zehnten Platz gerade noch so für eine Platzierung unter den Top ten. Cheftrainer René Spieß war der Meinung, dass es Kalicki derzeit etwas an der Geschwindigkeit fehlt um vorne mitzumischen.

Ammour Brüder verpassen knapp das Treppchen

Im Zweierbob zeigten die deutschen Dous erneut eine ganz starke Leistung und ließen ihren Wettbewerbern kaum eine Chance. Auch Adam Ammour (Eintracht Frankfurt/ BRC Thüringen) und sein Bruder Issam (Eintracht Frankfurt) zeigten eine gute Performance, aber am Ende reichte es nicht ganz um den im Vorjahr in Sigulda errungenen Titel zu verteidigen. Kleine Fehler schlichen sich in beiden Läufen ein und obwohl sie in der zweiten Abfahrt noch ein bisschen was drauf packten ging es mit Rang 4 an einem Platz auf dem Treppchen vorbei.

Gewinner und neue Europameister wurden Francesco Friedrich (BSC Sachsen Oberbärenburg) und Alexander Schüller (SV Halle), 14/100 dahinter eroberten Johannes Lochner (BC Stuttgart Solitude) und Georg Fleischhauer (SC Potsdam) die Vize-Meisterschaft. Bronzemedaillengewinner wurde der erneut sehr starke Brite Brad Hall mit Taylor Lawrence als Anschieber.

Kalicki erringt Vize-Europameisterschaft im Zweierbob

Schon bei der ersten Abfahrt zeigten die deutschen Frauen, dass sie sich für diesen Wettbewerb viel vorgenommen hatten und belegten unangefochten die ersten drei Plätze. Mit 8/100 setzten sich Laura Nolte und Leonie Kluwig (SC Potsdam) vor Kalicki und Leonie Fiebig (BSC Winterberg) an die Spitze. Weitere 15/100 dahinter rangierten Lisa Buckwitz und Kira Lipperheide (TV Gladbeck). Obwohl Kalicki im zweiten Lauf mächtig angriff retteten Nolte/Kluwig  2/100 Vorsprung ins Ziel und wurden Europameisterinnen. Obwohl Buckwitz kurz vor dem Ziel fast kippte behielt sie mit zweimaliger Startbestzeit den Bronze-Rang. Erst danach kamen die Österreicherinnen Beierl/Williams in die Wertung, während die ebenfalls aussichtsreich im Rennen liegende Australierin Walker stürzte. Kalicki war trotz des fehlerhaften zweiten Laufes zufrieden und richtet nun den Fokus auf die Weltmeisterschaft in einigen Wochen.

Ammour Vierer auf Rang 5

Abgeschlossen wurde das Weltcup-Wochenende in Norwegen mit dem Wettbewerb der Viererbobs mit 21 Teilnehmern. Das Rennen verlief ausgesprochen spannend denn nach der ersten Abfahrt lagen 5 Teams ganz eng beisammen und wurden von Friedrichs Quartett angeführt.  1/10 dahinter lag Lochner mit Fleischhauer, Florian Bauer (BRC Ohlstadt) und Teamneuling Jörn Wenzel (BSC Sachsen Oberbärenburg). Nach den Mannschaften Vogt (Schweiz) und Hall (Großbritannien) reihten sich die Gebrüder Ammour mit Nick Stadelmann und Benedikt Hertel (beide BRC Thüringen) an der 5. Stelle ein.

In der zweiten Abfahrt drehte Lochner den Spieß um und fuhr mit Laufbestzeit zum 1. Platz in der Weltcupwertung und dem Europameistertitel. Mit zwei Mal Startbestzeit und 5/100 dahinter wurde Friedrich mit Schüller, Felix Straub (BSC Sachen Oberbärenburg) und Matthias Sommer (BSC Winterberg) Vize-Meister. Den dritten Platz teilten sich zeitgleich die Schweizer und die Briten. Ammour konnte seinen Platz nicht mehr verbessern und haderte mit seinen Startzeiten, die unbedingt verbessert werden müssten. Diese Rückstände könne er in der Bahn nicht mehr ausgleichen, da die starken Piloten alle weitaus mehr Erfahrung besitzen.

Klaus-Dieter Neumann
Verantwortlich für diesen Inhalt: Hessischer Bob- und Schlittensportverband e.V.


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