Interessengemeinschaft Inselrhein Die IG bleibt aktiv
Die Interessengemeinschaft Inselrhein ist ein Zusammenschluss von Wassersportverbänden sowie weiteren Organisationen und einzelnen Anliegern. Sie hat sich gebildet, nachdem vor ziemlich genau einem Jahr durch einen Beschluss der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD), Rheinland- Pfalz, die besonders von Wassersportlern auf beiden Seiten des Rheins genutzten Stillwasserzonen Ilmen Aue und Fulder Aue aus Vogelschutz-Gründen über Nacht gesperrt worden war. Die Sperre wurde dann wieder aufgehoben, „Runde Tische“ mit den Beteiligten folgten – bis Ende Januar 2025 die SGD den Fall plötzlich zuständigkeitshalber an das für Bundeswasserstraßen verantwortliche Bundesverkehrsministerium abgab.
Vor mehr als zwei Monaten, am 15. Mai 2025, erfolgte dann eine umfangreiche Online-Anhörung durch ein Referat im Bundesministerium für Digitales und Verkehr (so hieß es damals). Eine Entscheidung ist bisher nicht gefallen, die Ansprechpartner waren bislang weder per Telefon erreichbar, noch antworteten sie auf entsprechende Mails, wie die Vertreter der Interessengemeinschaft bei ihrem Treffen am Freitag leicht konsterniert berichteten.
Gleichzeitig ist das Engagement der Interessengemeinschaft Inselrhein in der Öffentlichkeit und bei Bundes- wie Kommunalpolitikern auf große Sympathie gestoßen. Der Interessengemeinschaft geht es darum, die von Menschen schon zur Zeit der Römer geschaffene Kulturlandschaft, heute ein Verkehrs-Hotspot mit Binnenschifffahrt, Eisenbahn, Auto- und Fluglärm, auch weiterhin für naturverträglichen Wassersport und Naherholung offen zu halten. Doch da gibt es einen Konflikt: Dieses landschaftlich einzigartige Revier wird nicht nur von Menschen, sondern gleichzeitig auch von Hunderten Wasservögeln besucht und ist Naturschutzgebiet. Vogelschützer sorgen sich jetzt um die Entwicklung ihrer gefiederten Schützlinge und sehen in jedem Boot, das in die Auen fährt – ob Kajak, Ruder-, Segel oder Motorboot – die vor allem zu bekämpfenden Störfaktoren, ungeachtet erheblich größerer Verkehrs-Dynamik im Umfeld. Ein Nachweis, dass vor allem Wassersport die Entwicklung von Wasservögeln in diesem verkehrsreichen Gebiet beeinflussen würde, ist bislang allerdings nicht erbracht worden
In dieser zeitweise emotional aufgeheizten Situation will sich die Interessengemeinschaft Inselrhein für ein dauerhaftes und stabiles Miteinander von Menschen und Natur einsetzen. Noch im August sollen mit Flyern und anderem Infomaterial weitere Anlieger und Interessenten für die Ziele der Interessengemeinschaft gewonnen werden. Bis spätestens Jahresende wird dann auch eine Vereinsgründung angestrebt. Bislang funktioniert die Interessengemeinschaft lediglich auf Zuruf, notwendige Ausgaben, etwa für Rechtsberatung oder Informationsmaterial, werden bislang partiell von Vereinen oder Privatpersonen übernommen. Für eine weitere Entwicklung bedarf es jedoch eines rechtlich und finanziell sicheren Fundaments.